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Documentary film

Here is a selection of Documentary Films that are currently being funded by the Volkart Foundation or have been funded in the past:

GENESIS 2.0

ein Film von Christian Frei

Foto: © Evgenia Arbugaeva für Christian Frei Filmproductions GmbH

GENESIS 2.0

Der Film beobachtet den harschen und gefährlichen Alltag von sogenannten Mammutjägern auf einer extrem abgelegenen Inselgruppe im hohen Norden Sibiriens. Die archaische Landschaft, in der diese Menschen nach Stosszähnen längst ausgestorbener Mammuts suchen, erinnert an die Urzeit der Erde. Es herrscht eine Art Goldrauschstimmung, denn die Preise für das weisse Gold sind so hoch wie noch nie. Doch der auftauende Permafrost gibt nicht nur wertvolles Elfenbein frei. Manchmal finden die Jäger auch ein fast vollständig erhaltenes Mammutkadaver mit Fell und Muskelgewebe, an dem Polarfüchse nagen.

Solche Funde rufen hochtechnisierte amerikanische und südkoreanische Klonforscher auf der Suche nach Mammutzellen mit möglichst intakter DNA auf den Plan. Ihre Mission könnte Teil eines Science-Fiction Plots sein. Sie wollen das ausgestorbene Wollhaarmammut nach Jurassic-Park-Manier wieder zum Leben erwecken und auferstehen lassen. Und das ist nur der Anfang. Welt­weit sind Biologen daran, das Leben neu zu erfinden. Sie wollen die Sprache der Natur lernen und Leben erschaffen nach dem Lego-Prinzip. Das Ziel der synthetischen Biologie ist es, komplette künstliche biologische Systeme zu erzeugen. Der Mensch wird zum Schöpfer.

Die Auferstehung des Mammuts ist eine erste Manifestation dieser nächsten großen technologischen Revolution. Eine Übung. Ein millionenschweres Spiel. Die neue Technologie könnte die Welt, wie wir sie kennen, komplett auf den Kopf stellen… und all dies nimmt seinen Anfang im unaufhaltsam auftauenden Permafrost am äussersten Rand von Sibirien.

Genesis Zwei Punkt Null.

RÉDUIT

ein Film von Leon Schwitter

Foto: © Leon Schwitter

RÉDUIT

Während einem Urlaub in den Bergen lernen sich ein Vater und sein Sohn besser kennen. Im Schutz der felsigen Landschaft glaubt Michael, dass er und sein Sohn vor der Aussenwelt geschützt sind, die durch Umweltzerstörung und Wirtschaftskrisen zusammenzubrechen droht. 

RÉDUIT ist nicht als klassischer Survival-Film gedacht. Es gibt keine extremen Katastrophen, und die Figur des Vaters ist kein erfahrener Überlebenskünstler, sondern ein unerfahrener, weicher Mann, der nicht dem Stereotyp des Genres entspricht. In einer tagebuchartigen Struktur folgen wir Vater und Sohn, wie sie sich langsam annähern. Sie kennen sich nicht gut, fühlen aber eine Verbindung. Ihre Beziehung ist zerbrechlich, und vieles muss nachgeholt werden. Während dieser Zeit des Kennenlernens wird dem Sohn immer bewusster, dass sein Vater eine Seite vor ihm verbirgt, die von Ängsten beherrscht wird. Aus Urlaub wird Gefangenschaft, aus der Natur als Freund wird die Natur als Feind, und aus Liebe wird Gewalt.

RÉDUIT ist ein Film, der den Fragen der Klimaangst und toxischen Männerbildern nachgeht. Er versucht die Prepper-Bewegungen aber auch die helvetisch verklärte Vorstellung der Berge als Schutzwall zu hinterfragen. Was passiert, wenn wir nicht mehr an eine sichere Zukunft für unsere Kinder glauben und wohin führen solche Alleingänge in einem globalen Problem?

Das Kongo Tribunal

ein Film von Milo Rau

Foto: © Fruitmarket, Langfilm, IIPM

Das Kongo Tribunal

In mehr als zwanzig Jahren hat der Kongo-Krieg bereits über sechs Millionen Tote gefordert. Die Bevölkerung leidet, die Verbrechen des Krieges wurden nie juristisch verfolgt. Viele sehen in dem Konflikt eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlachten im Zeitalter der Globalisierung, liegen hier doch die wichtigsten Vorkommen vieler High-Tech-Rohstoffe. 

Für „Das Kongo Tribunal“ gelingt es Milo Rau, die Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokriegs zu einem einzigartigen zivilen Volkstribunal im Ostkongo zu versammeln. Er lässt erstmals in der Geschichte des Krieges drei Fälle exemplarisch verhandeln und entwirft ein unverschleiertes Porträt des grössten und blutigsten Wirtschaftskriegs der Menschheitsgeschichte.

DAS NEUE EVAN­GE­LIUM

ein Film von Milo Rau

Foto: © Fruitmarket, Langfilm, IIPM

DAS NEUE EVAN­GE­LIUM

Was würde Jesus im 21. Jahr­hun­dert predigen? Wer wären seine Apostel? Der Schweizer Regis­seur Milo Rau kehrt in der südita­lie­ni­schen Stadt Matera zu den Ursprüngen 
des Evan­ge­liums zurück und insze­niert es als Passi­onss­piel einer Gesell­schaft, die geprägt 
ist von Unrecht und Ungleich­heit. Gemeinsam mit dem Poli­tak­ti­visten Yvan Sagnet schafft er einen hoch­po­li­ti­schen Jesus-Film, in dem bibli­sche Erzählung und Revolte inein­an­der­fliessen. Nach Jesus‘ Vorbild kehrt Yvan als „Menschen­fi­scher“ in das grösste Flüchtlings­lager bei Matera zurück, um dort seine „Jünger“ zu finden: Verzwei­felte, die über das Mittel­meer nach Europa gekommen sind, um auf den Toma­ten­fel­dern Südita­liens versklavt zu werden und dort unter unmensch­li­chen Bedin­gungen leben. Gemeinsam mit ansässigen Kleinbäuerinnen und -bauern begründen sie die „Rivolta della Dignità“, eine poli­ti­sche Kampagne, die, von Yvan angeführt, für die Rechte von Migran­tinnen und Migranten kämpft. DAS NEUE EVAN­GE­LIUM ist ein Mani­fest der Soli­darität der Ärmsten, ein filmi­scher Aufstand für eine gerech­tere, mensch­li­chere Welt.

Die Vierte Gewalt

ein Film von Dieter Fahrer

Foto: © Balzli und Fahrer GmbH

Die Vierte Gewalt

Ich bin ohne moderne Medien aufgewachsen, nur die Zeitung lag täglich auf dem Tisch. Doch das ist lange her, und seit der Erfindung des Internets hat sich alles verändert: Nachrichten sind in unendlicher Fülle, überall und jederzeit verfügbar – das Meiste erst noch gratis. Und weil immer weniger Leute gewillt sind für Qualitätsjournalismus zu bezahlen, stehen die Redaktionen unter Druck: Stellenabbau und journalistischer Einheitsbrei sind nur zwei der gravierenden Folgen.

Das Vertrauen in die Journalist:innen hat arg gelitten: «Lügenpresse», «Fake News», «Staatsmedien», «Filterblase» sind Wertungen und Phänomene, die den Journalismus unserer Tage erschüttern. Die Kritik am Journalismus hat gute Gründe, aber sie hat auch System, weil politisch und wirtschaftlich interessierte Kreise ihre Interessen in einem Klima der Verunsicherung noch besser durchsetzen können.

Die Unabhängigkeit der Medien ist in Gefahr, nicht nur in der Türkei oder in Polen.

Doch sind die heutigen Journalistinnen und Journalisten tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf? In diesem Film begleite ich sie im Alltag, sehe wie sie kämpfen, wie sie sich anpassen müssen, und ich tue das, was auch sie tun: Ich beobachte, frage und hinterfrage – auch mich selbst.

Ich bin ein «User» und ich werde «ge-used».

Loving Highsmith

ein Film von Eva Vitija

Foto: © Ensemble Film

Loving Highsmith

Die Liebe und ihr prägender Einfluss auf die Identität sind der heimliche Nährboden für die Werke von Patricia Highsmith. Neben komplexen psychologischen Kriminalromanen wie «The Talented Mr Ripley» oder «Strangers on a Train» schreibt die weltbekannte Autorin mit «The Price of Salt/Carol» Literaturgeschichte: Zum ersten Mal endet eine Liebesbeziehung zwischen zwei Frauen nicht in einem Desaster. Doch Patricia Highsmith kann den 1952 erscheinenden Roman nur unter Pseudonym herausbringen. Zeitlebens sieht sie sich gezwungen, vor ihrer Familie in Texas wie vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, dass sie lesbisch ist. Wie viele ihrer Romanfiguren führt sie ein Doppelleben. Über ihr bewegtes Liebesleben – ein für sie immer präsentes Thema–schreibt Patricia Highsmith nur in ihren Tage – und Notizbüchern. Diese wurden nach ihrem Tod in einem Wäscheschrank in ihrem Haus im Tessin gefunden, wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Regisseurin Eva Vitija stützt sich auf diese Schriften. Darüber hinaus ist es ihr gelungen, ehemalige Freundinnen und die Familie von Patricia Highsmith für ihren Kinofilm «Loving Highsmith» zu gewinnen. Entstanden ist eine faszinierende Liebesbiografie, die ins Land der Obsessionen, der doppelten Identität, der Geheimisse und der Sehnsüchte von Patricia Highsmith führt: Ein Film, der ein neues, zuweilen romantisches und poetisches Licht auf eine der schillerndsten Autorinnen des 20.Jahrhunderts wirft.

BEYOND THE FRAME – THE END OF PHOTOGRAPHY AS WE KNEW IT

ein Film von Adrian Kelterborn

Foto: © Aurelio Buchwalder, Cineworx Filmproduktion

BEYOND THE FRAME – THE END OF PHOTOGRAPHY AS WE KNEW IT

BEYOND THE FRAME blickt auf den Zustand und die Zukunft der Fotografie. Lynsey Addario, Anton Kusters und Jonas Bendiksen suchen mit ihren Bildern alle einen Weg den Ereignissen unserer Welt einen Sinn beizumessen.

Lynsey riskiert als Fotojournalistin ihr Leben, um die Schrecken des Krieges einzufangen und der Welt vor Augen zu führen. Anton dagegen schaut nicht auf den Schrecken, sondern fotografiert die Auslassung des Horrors. Seine Polaroid-Aufnahmen des blauen Himmels an Standorten ehemaliger NS-Konzentrationslager sind so einfach wie eindrücklich.

Jonas führte die Fotografie-Community hinters Licht, als er – zum Ärger seiner Kollegen bei der Agentur Magnum – ein gefälschtes Fotobuch namens «Veles» veröffentlichte. Durch KI- manipulierte Bilder stellt er die Glaubwürdigkeit der Fotografie selbst in Frage und wirft wichtige ethische Fragen auf.

Der Film beleuchtet die komplexen Verbindungen zwischen Ereignis, Wahrnehmung und Rezeption von Bildern und hinterfragt die Prozesse und Möglichkeiten die mit dem Aufstieg der KI entstehen. Dabei wird klar, dass das Medium der Fotografie sich an einem Scheideweg befindet, der über das Bild-Gedächtnis der Welt entscheiden wird.

El Mundo Al Revés

ein Film von Agostina Di Luciano und Leon Schwitter

Foto: © Sabotage Kollektiv/Agostina Di Luciano

El Mundo Al Revés

Ein Film über Geschichten und das Geschichtenerzählen. In diesem Fall mit Menschen, die in der argentinischen Gesellschaft, geschweige denn im Kino im Allgemeinen nicht gehört und gesehen werden. Hinzu kommt eine fiktionale Ebene, eine Geschichte, die sich mit ihrem Alltag vermischt. Mystizismus und Spiritualismus sind ein alltäglicher Bestandteil in dieser Region und die Grenzen zwischen dem sogenannt „Realen“ vermischt sich oft mit dem sogenannt „Übernatürlichen“. So existiert unter anderem der Mythos des „luz mala“. Eines schwebenden Lichts, welches nachts in der Natur gesichtet wurde und anscheinend Menschen von ihrem Pfad abbringen soll. Erzählungen über ein Phänomen dieser Art existieren in verschiedenen Kulturen auf der Welt und tragen verschiedene Namen wie „will-o-the-whisp“, „feu follet“, „Irrlicht“, „fogo fatuo“, „Onibi“, „Ignis Fatuus“, beschreiben jedoch immer ein ziemlich identisches Phänomen. Der Film will solchen Mythen auf die Spur gehen und die Auswirkungen solcher Begegnungen auf die Menschen beleuchten. Die Interpretation von für uns unerklärbaren Phänomenen gehört zum absolut Menschlichsten und zieht sich durch die tausenden Jahre unserer Geschichte und unserer Tradition des mündlichen Geschichtenerzählens. Was bedeutet die Frage nach der Wahrheit für unsere Existenz in einer komplexen Welt, die wir nicht mehr begreifen können und die Meinungen immer weiter auseinanderdriften?

Eternity

ein Film von Susanne Regina Meures

Foto: © Jacques Pugin

Eternity

Eternity dokumentiert auf außergewöhnliche Weise den Zustand unserer Welt. Bildgewaltig begibt sich der Film in die Welt der schmelzenden Gletscher in den Alpen. Die zerfurchte Gletscherlandschaft wird zum Sinnbild für ein aus den Fugen geratenes Ökosystem. Die Grenzen des dokumentarischen überschreitend, werden wir mit Star-Künstlerin Florentina Holzinger eine Performance erarbeiten, die den Subtext der Bilder auf unkonventionelle Weise spürbar und lesbar macht, diesen akzentuiert und überhöht. In diesen im Film auftauchenden performativen «Interventionen» wird der menschliche Körper – in seiner Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit – ein Teil der sich radikal transformierenden Landschaft. Zur Diskussion stehen die neokoloniale Ausbeutung und das kapitalistische Patriarchat mit seinem Streben nach der Beherrschung der Natur. Inwiefern haben Erderwärmung und abnehmende Biodiversität mit patriarchalen und kolonialen Machtstrukturen zu tun? Diese ökofeministische Fragestellung ist zentral im Film. Dabei wird die Landschaft zum Szenenbild, der Gletscher zum Protagonisten und die performenden Künstlerinnen werden zu ausgesetzten Forscherinnen. Eine Meditation über Zerstörung und Vergänglichkeit in filmischer Form.

DOM

ein Film von von Svetlana Rodina und Laurent Stoop

Foto: © DokLab/Laurent Stoop

DOM

DOM handelt von einer verlorenen Generation junger Russen. Sie kommen aus ganz Russland und leben jetzt in einer improvisierten privaten Unterkunft in Tiflis in Georgien: eine Frauenrechtsaktivistin, ein junges Journalistenpaar, ein Nawalny-Anhänger, ein politischer Blogger. Sie gehören nicht zur berühmten Avantgarde des Widerstands, setzen sich aber dennoch für eine offene und demokratische Zivilgesellschaft ein. Seit Putin den Krieg begonnen hat, sollen mehr als eine halbe Million Russen Russland verlassen haben. Sie werden nicht von Panzern oder Raketen bedroht, sondern von der immer stärker werdenden Repression des Regimes, die jede Kritik am Krieg und jede Form von zivilem Engagement trifft. Durch Putins Krieg gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, leben sie als digitale Dissidenten auf der Suche nach einem neuen zu Hause.

WIR WAREN KUMPEL

ein Film von Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek

Foto: © Catpics/Elemag

WIR WAREN KUMPEL

Schwarzer Staub, schrille Metallgeräusche, dunkle Tunnel, starke Arbeiter – das ist Vergangenheit. Ende 2018 endete die flächendeckende Steinkohleförderung in Deutschland. Im selben Jahr wurden die Stimmen der aufstrebenden Klimaprotestbewegung Fridays for Future lauter. Das heroische Bild des Bergmanns, der mutig sein Leben riskiert, um der “Mutter Erde” die Schätze zu entreissen, scheint heute ein Anachronismus zu sein. Vor dem Hintergrund dieser medialen und gesellschaftspolitischen Ereignisse folgt der Film WIR WAREN KUMPEL mehreren Bergleuten auf ihrer tragisch-humorvollen Suche nach einer neuen Rolle im Leben. Durch die symbiotische Verflechtung von Elementen beobachtender Dokumentation und präziser Kompositionen versammelt der Film mehrere Geschichten sehr einzigartiger Metamorphosen. Was bedeutet es heute, ein Mann zu sein? Wie werden Vorbilder durch Arbeitsbedingungen beeinflusst? Wie wird Männlichkeit in Zukunft konstruiert? Die Schliessung der letzten verbliebenen deutschen Steinkohlezechen wird dabei sinnbildlich für das Ende des Industriezeitalters in Westeuropa verstanden, das unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt hat.

VON PFLANZEN UND MENSCHEN (AT)

ein Film von Antshi von Moos

Foto: Videostill „Von Pflanzen und Menschen (AT)” © Antshi von Moos, Pascal Kohler

VON PFLANZEN UND MENSCHEN (AT)

Pflanzen produzieren nachts ganz andere, spezifische Düfte, als tagsüber. Bis heute ist nicht geklärt, wie dieser nächtliche Vorgang ohne Photosynthese möglich ist.

Der Film VON PFLANZEN UND MENSCHEN (Arbeitstitel), welcher aktuell in Entstehung ist, geht diesem ungelösten Rätsel nach und rückt die unsichtbare Kommunikation der Pflanzen ins Zentrum. Der Film gibt Einblicke in die Forschungswelt – welche erst zu verstehen beginnt, in welchem Ausmass Pflanzen mit ihrer Umgebung interagieren – und begleitet Pflanzenspezialist*innen, die mit Herzblut daran arbeiten, die Basis für einen Paradigmenwechsel in der Biologie, der Biokommunikation und der Kunst zu legen.

Mit dem Wissen der Protagonist*innen eröffnen sich ungeahnte Erzählräume, die das Potenzial haben, ein Umdenken anzustossen und zu einem neuen Verständnis von Pflanzen anzuregen.

BLAME

ein Film von Christian Frei

Foto: © Adam Dean für Christian Frei Filmproductions GmbH

BLAME

Nach Jahren des Eintauchens in entlegenen Fledermaushöhlen geraten drei Forschende ins grelle Licht der Politik und schwerer Anschuldigungen. Die überhörten Warner müssen sich verteidigen und rechtfertigen. Ihre Arbeit und ihre Existenz sind in Frage gestellt. Und während wir uns von Aufregungen und Spekulationen ablenken lassen, entsteht im stillen Labor der Natur die nächste Virusvariante.

BLAME ist eine bildgewaltige Filmreise über die Rolle der Wissenschaft in zunehmend dunkleren Zeiten. Sachlich und unaufgeregt zeigt der Film, wie die Welt durch das gezielte Schüren und Bewirtschaften von Ängsten und faktenfreien Mythen aus den Fugen geriet.

 «Dieser Film kommt genau zur richtigen Zeit. Er zeigt, wie es zur Auflösung der Weltordnung kam, die wir gerade erleben.» (Anne-Sophie Scholl in der REPUBLIK)

«Freis Film ist ungemein wichtig, weil er sein Publikum für Verschwörungstheorien, Medienstrategien und politische Manöver sensibilisiert und im Idealfall gegen diese impft. Weil er auf die Gefahr möglicher weiterer Pandemien hinweist. Und weil er eine Lanze für faktenbasierte Wissenschaft bricht. Angesichts der aktuellen Weltlage ist das gar nicht hoch genug anzurechnen.» (FILM-REZENSIONEN.DE)

«BLAME bezieht viel Kraft aus der Ruhe, welche die symbolstarken Bilder der Kameraleute Peter Indergand und Filip Zumbrunn ausstrahlen.» (Selim Petersen SRF)

While the green grass grows

ein Film von Peter Mettler

Foto: © Peter Mettler

While the green grass grows

In seinem audiovisuellen Tagebuch nimmt Peter Mettler Abschied von seiner Mutter und von seinem Vater. In einer stets dialogisch ausgerichteten Suchbewegung über den Lebenszyklus denkt er über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Es ist ein ewiger Kreislauf und ein Fliessen – wie das fortwährende Vorbeiziehen von Wolken und Flüssen. Visuell und inhaltlich schöpft Peter Mettler aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv. Sein Zugang ist geprägt von Offenheit und Demut gegenüber dem Leben und der Natur. Diese aufmerksame Haltung charakterisiert die Auffassung des Regisseurs vom “Filme Machen” per se, die sein ganzes Werk bestimmt. WHILE THE GREEN GRASS GROWS umfasst zwei Teile des gleichnamigen siebenteiligen Tagebuchprojekts.

Lost in Paradise

eine Serie von Ralph Etter und Sira Topic

Foto: Videostill aus “Lost in Paradise”  © Christine Munz/ presenceproduction 2023

Lost in Paradise

«Lost in Paradise» ist eine 5-wöchige transmediale DOK-Serie fürs Smartphone über die Hoch und Tiefs von fünf jugendlichen Mädchen und Jungs auf der langwierigen und frustrierenden Suche nach einer Lehrstelle. Die Serie begleitet die Jugendlichen während einem Schuljahr, privat, in der Schule, in der Freizeit und bei potentiellen Arbeitgebern und versucht mit ihnen zusammen heraus zu finden was ihre Ziele, Wünsche, Träume, Herausforderungen und Ängste sind – und warum es so schwierig ist eine Lehrstelle zu finden.
Was machen die vielen Absagen mit einem? Warum ist es für manche so schwierig sich zu motivieren? Warum kommt die Wahl eines Berufs für viele zu früh? Und warum ist länger zur Schule zu gehen trotzdem keine Option?

Die Jugendlichen sind selbst integraler Teil im Entstehungsprozess. Sie geben Themen vor, die ihnen wichtig sind, filmen sich und ihr Umfeld aus eigener Perspektive, welche den Blick von aussen ergänzt und kontrastiert. Die Serie zeigt anderen Jugendlichen Wege auf, die sie inspirieren sollen, eigene Wege zu gehen und mutig zu sein. Sie spielt im Grossraum Zürich und wird im Herbst 2023 in verschiedenen Formen auf TikTok und filmkids Kanälen bespielt.

Im Land der verbotenen Kinder

ein Film von Jörg Huwyler und Beat Bieri

Foto: © to the point films 2023

Im Land der verbotenen Kinder

Der Dokumentarfilm beleuchtet ein dunkles, bislang wenig bekanntes Kapitel der Schweizer Ausländerpolitik: Bis 2002 mussten je nach Schätzung zwischen 15’000 und 50’000 Kinder von Saisonniers in der Schweiz im Untergrund leben. Gastarbeitern war der Familiennachzug in den ersten Jahren untersagt. Da diese die Trennung jedoch nicht aushielten holten viele ihre Kinder heimlich zu sich. Sie lebten im Versteckten, mussten drinnen bleiben, während Gleichaltrige draussen spielten und waren nicht krankenversichert.

Nicht selten wurde die Fremdenpolizei durch Hinweise aus der Nachbarschaft auf solche Kinder aufmerksam, was ihren Landesverweis zur Folge haben konnte. Rund 500’000 weitere Saisonnier-Kinder wurden bei Verwandten in ihren Herkunftsländern, bei Pflegefamilien in der Schweiz oder in Heimen im grenznahen Italien untergebracht. Für viele Betroffene – Kinder und Eltern – war die Isolation und Trennung eine traumatische Erfahrung, welche das Verhältnis in den Familien stark belastete. 20 Jahre nach Aufhebung des Saisonnier-Statuses reden Opfer nun über ihre schmerzlichen Erfahrungen.

Missing Time

ein Film von Simon Jäggi

Foto: Videostill aus “Misssing Time” © Simon Jäggi/ point de vue – audiovisuelle Produktionen 2023

Missing Time

Das Bundesasylzentrum Basel steht im urbanen Niemandsland, zwischen Landesgrenze, Güterverkehrsachsen und dem städtischen Wald. Umringt von Betonmauern und Stacheldraht, erscheint es von aussen mehr wie ein Gefängnis als ein Asylzentrum. Hier warten bis zu 300 Menschen gleichzeitig auf ihren Asylentscheid. Es ist Verwaltungsakt und für die Wartenden zugleich eine grundlegend existenzielle Entscheidung. Die Menschen schwanken zwischen Hoffnung und Ohnmacht. Für ein besseres Leben haben sie alles riskiert und hinter sich gelassen. Davon, wie die Behörden in ihrem Fall urteilen, hängt ihre Zukunft ab. Der Film «Missing Time» befasst sich eingehend mit dieser Zeit der Ungewissheit. Er lässt die Wartenden zu Wort kommen und ermöglicht einen seltenen Einblick in diese von Hoffnung geprägte und zugleich verstörende Übergangsphase mit ungewissem Ausgang.

Become an African

ein Film von Michael Hürsch

Foto: Videostill „Become an African“ © Michael Hürsch/Videoladen Produktion GmbH 2023

Become an African

Die halbsenegalesischen Zwillinge Babeth und Momo wachsen in zwei Kulturen auf: Bei der geschiedenen, senegalesischen Mutter und dem Schweizer Vater. Das wird aber erst existenziell, als sie im Alter von 15 Jahren aus Zürich, wo sie bisher gelebt haben, in den Senegal nach Dakar umziehen müssen. Ihr Vater hat eine Stelle als Afrika-Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung bekommen. In Oerlikon bewegten sie sich souverän zwischen den Welten und schafften sich eine Dritte mit ihren Freunden. Nach dem Umzug ist plötzlich alles komplett anders. Bei der Mutter leben sie nun unter den wachenden Augen einer Grossfamilie in der ärmlichen Agglomeration und beim Vater in einer von Mauern umzäunten 10-Zimmer-Villa mit Angestellten und Swimmingpool in Dakar. Ihre eigene, freie Welt gibt es nicht mehr. Aber die Fragen eines jeden Pubertierenden bleiben: Wer bin ich, was kann ich, wohin will ich gehen und wie finde ich meinen Platz in dieser Welt?

Der Regisseur hat, dank seiner «Rolle» als Götti und Vertrauensperson der Beiden, einen sehr intimen und ehrlichen Zugang schaffen können. Die Aufnahmen aus den sechs Jahren zwischen Abreise und Rückkehr nach Zürich zeigen eine besondere Sicht auf die Entwicklungen und Weltwahrnehmungen aller Beteiligten. Viel Humor und verblüffende Reflexionen sind dabei zentral.

Bergfahrt

ein Film von Dominique Margot

Foto: © maximage, 2022

Bergfahrt

Der Dokumentarfilm nimmt das höchst aktuelle Thema der Klimaveränderung auf. Er versucht, den Zustand der Alpen aus der Perspektive eigenwilliger Protagonistinnen zu beleuchten, ihn uns über die verschiedenen Sinne näherzubringen und somit spürbar zu machen. Was wir spüren, soll uns betroffen machen und in Bewegung bringen. Nach Jahren des Massentourismus und der Ausbeutung der Marke «Alpen» findet langsam ein Umdenken statt. Forscherinnen, Künstlerinnen oder Philosophinnen versuchen, sich dem Wesen der grossen Riesen auf neue Weise zu nähern. Wissenschaftliche Messergebnisse decken sich immer öfter mit persönlichen Erfahrungswerten der Einheimischen. Neuste Studien zeigen, dass Berge «tiefe Frequenzen» aussenden und sich ihre Gipfel sehr langsam hin- und herbewegen. Die Ressource, die wir Schweizerinnen vor unserer Haustüre haben, ist einmalig und lebendig. Gleichzeitig aber schmelzen die Gletscher, bröckeln die Gipfel und die Investorinnen holen weiterhin das Letzte aus dem Berg. Dies trotz des immer stärkeren Bedürfnisses vieler Menschen nach Wildnis und Stille. Die Tendenzen sind gegenläufig. Die Alpen werden zum Rollenmodell – auch fürs Unterland. Die Protagonist*innen im Film bringen verschiedene Hintergründe mit: Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kunst, Sport, Geomantie und Philosophie. Alle interagieren mit den Bergen. Sie werden von ihnen bewegt und wollen etwas bewegen. Ihre Projekte ergänzen sich oder kommen sich in die Quere. Sie spiegeln die gegensätzlichen Ansätze in dieser kritischen Zeit, in der wir unsere angelernten Werte neu definieren, radikal umdenken und aktiv Änderungen anstreben müssen. Im Zentrum steht immer der Berg. Um ihn dreht sich alles und er hält alles zusammen.

Zürich Filmfestival

ZFF für Kids

Foto: © Elizabeth Luu

Zürich Filmfestival

Schon seit 2012 bietet das Zürich Filmfestival ein Programm für Kinder an. Für die Ausgabe 2021 wurde «ZFF for Kids» weiterentwickelt und massiv ausgebaut. Das mittlerweile ganzjährige Programm legt den Fokus damit verstärkt auf Filmvermittlung und Medienbildung. In Filmworkshops entwickeln die 8- bis 13-jährigen Teilnehmer*innen eigene kleine Filmszenen und lernen dabei die Grundlagen der Bildsprache kennen. Diese Form der spielerischen Vermittlung von Bildsprache und Medienverständnis erfüllt die Ziele der Volkart Stiftung in der Fördersparte Medien bestens.

Searching for Contact

ein Film von Rob Holub

Foto: © Rob Holub

Searching for Contact

Der Film ist eine dokumentarische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der sozial mediatisierten Welt mit Fokus auf Social Media und der Benützung von Smartphones. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Menschen und Technologie und dessen Auswirkung auf die Gesellschaft. Die Digitalisierung schreitet im Eiltempo voran und ist nicht mehr wegzudenken. Die neuen Kommunikationstechnologien verändern grundlegend unser Leben. Welche Rolle nimmt der Mensch in dieser von Technologien dominierten Welt ein? Was macht es mit unseren Beziehungen und uns selbst? Welches sind die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche wie unser Berufsleben, die Bildung unserer Kinder und vor allem auch unsere mentale Gesundheit? Wie sollen wir in Zukunft mit dieser Technologie umgehen?