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Volkart Stiftung

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Volkart Stiftung

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht

Foto: © Jana Leu

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2023

Die SBAA setzt sich für einen chancengerechten Zugang zu Bildung für Geflüchtete, Migrant:innen und Menschen ohne Bleiberecht ein. 2022 stand das Engagement der SBAA ganz im Zeichen der Sensibilisierung und Überzeugung. So konnte die SBAA ihre Sicht zum Beispiel an einer Anhörung der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates darlegen. Daraus folgte das erfolgreiche politische Postulat «Kompetenzen von Geflüchteten erfassen und nutzen». Im September 2022 organisierte die SBAA die Fachtagung «Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Menschen ohne Bleiberecht». Rund 80 Betroffene, Engagierte und Fachpersonen diskutierten dabei gemeinsam Lösungsansätze für einen verbesserten Bildungszugang.

Die SBAA wird sich auch nächstes Jahr für einen Zugang zu Bildung für alle einsetzen. Dank der erneuerten finanziellen Unterstützung der Volkart Stiftung, kann die SBAA weiterhin einen Beitrag zugunsten eines systemischen Wandels für ein Recht auf Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht leisten.

Im Land der verbotenen Kinder

ein Film von Jörg Huwyler und Beat Bieri

Foto: © to the point films 2023

Im Land der verbotenen Kinder

Der Dokumentarfilm beleuchtet ein dunkles, bislang wenig bekanntes Kapitel der Schweizer Ausländerpolitik: Bis 2002 mussten je nach Schätzung zwischen 15’000 und 50’000 Kinder von Saisonniers in der Schweiz im Untergrund leben. Gastarbeitern war der Familiennachzug in den ersten Jahren untersagt. Da diese die Trennung jedoch nicht aushielten holten viele ihre Kinder heimlich zu sich. Sie lebten im Versteckten, mussten drinnen bleiben, während Gleichaltrige draussen spielten und waren nicht krankenversichert.

Nicht selten wurde die Fremdenpolizei durch Hinweise aus der Nachbarschaft auf solche Kinder aufmerksam, was ihren Landesverweis zur Folge haben konnte. Rund 500’000 weitere Saisonnier-Kinder wurden bei Verwandten in ihren Herkunftsländern, bei Pflegefamilien in der Schweiz oder in Heimen im grenznahen Italien untergebracht. Für viele Betroffene – Kinder und Eltern – war die Isolation und Trennung eine traumatische Erfahrung, welche das Verhältnis in den Familien stark belastete. 20 Jahre nach Aufhebung des Saisonnier-Statuses reden Opfer nun über ihre schmerzlichen Erfahrungen.

Schweizer Presserat

Foto: © Schweizer Presserat

Schweizer Presserat

Aktueller Förderzeitraum 2022 – 2024

Seit 50 Jahren existiert die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten». Sie legt die Berufsregeln für Medienschaffende fest. Seit 45 Jahren kümmert sich der Schweizer Presserat um die Einhaltung dieser Regeln: Er nimmt auf Beschwerde hin oder von sich aus Stellung zur journalistischen Berufsethik. Er begründet, ob und warum ein Bericht in Presse, Radio, Fernsehen oder Internet den Journalismuskodex verletzt hat oder eben nicht. Damit sichert der Presserat den Diskurs, was echter, guter, fairer Journalismus darf.  Diese Reflexion ist wichtig für die Öffentlichkeit, aber auch für alle Medienschaffenden. Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation und wird von der Medienbranche selber getragen. Und er verteidigt die Presse- und Meinungsäusserungsfreiheit in der Schweiz. Denn ohne professionelle Medien gibt es keine funktionierende Demokratie.

National Coalition Building Institute

Kompetenzzentrum Unsere Stimme: Partizipative Kampagne für Bildung für junge Geflüchtete

Foto: © Rahim Mohammadzade, NCBI

National Coalition Building Institute

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

Engagierte Geflüchtete aus verschiedenen Ländern sammeln im Kompetenzzentrum «Unsere Stimme» Informationen zu Bildungsthemen wie z.B. Schule, Zugang zu Berufslehren und Studium, Arbeitsintegration, Rassismus, Beschäftigung aus den Erfahrungen von weiteren Geflüchteten. Darauf basierend formulieren sie Empfehlungen für eine Verbesserung der Bildungsangebote. Geflüchtete können dadurch am öffentlichen Diskurs teilnehmen und sich besser für das Recht auf Bildung für alle einsetzen. Dabei werden sie als Expert:innen ihrer eigenen Sache wahrgenommen und bringen ihre Erfahrungen mit der Integration in die Diskussion mit Entscheidungsträger:innen ein, zeigen Missstände auf und helfen mit, diese zu verbessern. So erheben sie auf wirksame Art ihre Stimme für mehr Integration und Bildung und gewinnen Anerkennung und Selbstsicherheit. Das Ziel dabei ist es, die Betroffenen zu befähigen und ihre aktive Partizipation im öffentlichen Diskurs zu fördern; die Öffentlichkeit und insbesondere Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung sowie Integrationsprogrammanbietende und Bildungsverantwortliche zu sensibilisieren und zu beeinflussen, um ihre Bildungsangebote besser an die Bedürfnisse der Geflüchteten anzupassen. Zudem wird ein nationales Mapping der Bildungsinitiative Integrationsagenda Schweiz von einem Forschungsinstitut erstellt, um Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Integrationsvorkurs an der Universität Zürich

START! Studium

Foto: © UZH

Integrationsvorkurs an der Universität Zürich

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

„START! Studium – Integrationsvorkurs an der UZH“ ist ein zweisemestriges Bildungsangebot der Universität Zürich für geflüchtete Personen mit Potenzial für ein Hochschulstudium. Im Programm erweitern die Teilnehmenden ihre Sprachkompetenzen in Deutsch und Englisch, frischen ihre Kompetenzen in ausgewählten universitären Fachmodulen, in IT und in wissenschaftlichem Arbeiten auf, und erhalten einen Einblick in die Inhalte und Anforderungen eines Hochschulstudiums in der Schweiz. Ziel ist die sprachliche, fachliche und organisatorische Vorbereitung auf die Anforderungen eines Studiums in der Schweiz. START! Studium trägt damit dazu bei, dass Geflüchtete ihrem Potenzial entsprechend gefördert werden und sich später nachhaltig in den Schweizer Arbeitsmarkt integrieren können. Seit Programmstart im Sommer 2021 haben bereits 70 Personen an START! Studium teilgenommen. Das Pilotprojekt läuft noch bis im Sommer 2024.

arboRise

Klimawandel durch Wiederaufforstung bekämpft

Foto: © Mory Condé, ARBORISE

arboRise

Aktueller Förderzeitraum: 2021– 2023

«arboRise» ist eine gemeinnützige Schweizer Stiftung, die den Klimawandel durch Wiederaufforstung bekämpft. Ihr Ziel: Nachhaltige Wälder dank Partizipation und Biodiversität. Sie wendet natürliche Wiederaufforstungsmethoden an, welche die biologische Vielfalt stärken. Dabei wird die lokale Bevölkerung unterstützt, ihr Walderbe gezielt aufzuwerten. «arboRise» involviert lokale Familien, um die Waldsamen bei ihnen zu ernten. Anschliessend werden die Samenbälle auf mehrere hundert privaten Parzellen anderer lokalen Familien gesät. Diese breite Beteiligung der Bevölkerung schafft eine soziale Dynamik, die für den Schutz der Umwelt förderlich ist. So kann auch eine Wertschöpfungskette für Waldsamen von Nutzbäumen aufgebaut werden, welche die Autonomie der Region stärkt und ihr eine neue Einkommensquelle verschaffen kann. Bisher wurde so seit 2021 auf 650 ha Land Wiederaufforstung betrieben. Die Wiederaufforstungskampagne 2023 hat zum Ziel, weitere 500 Hektaren mit der Hilfe von 500 lokalen Familien mit 5 Millionen Samen aus 40 Baumarten zu säen. Besuche auf mehreren in 2021 restaurierten Feldern haben die arboRise-Methode bestätigt: Sind die Felder durch die lokale Bevölkerung ordentlich geschützt, wachsen zahlreiche Bäume !

Bildung für alle – jetzt!

Bildungszugang für Geflüchtete verbessern

Foto: © Johannes Gruber, Bildung für alle- jetzt!

Bildung für alle – jetzt!

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2022

Im Verein «Bildung für alle – jetzt!» engagieren sich mehr als dreissig Organisationen für einen besseren Bildungszugang von Geflüchteten. Im Rahmen der gleichnamigen Kampagne wird die Öffentlichkeit seit 2020 dafür sensibilisiert, dass das Recht auf Bildung umfassend gewährleistet werden muss. Unter anderem zeigen wir in einer Tour durch die Kantone unseren Film «Wir haben einen Traum» mit anschliessenden öffentlichen Diskussionsrunden zum Thema.

Unsere parlamentarische Lobbyarbeit trägt erste Früchte. Die Petition «Bildung und Arbeit für Geflüchtete ermöglichen!» wurde 2022 in der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) behandelt und führte zu dem Kommissionspostulat «Kompetenzen von Geflüchteten erfassen und nutzen», das in der WBK-N sowie im Nationalrat mit breiter Mehrheit angenommen wurde. Der Bundesrat hat nun den Auftrag, die Datenlage zu klären und Verbesserungen beim Bildungszugang für Geflüchtete zu prüfen. National wie kantonal haben wir zudem eine Reihe von parlamentarischen Anfragen, Interpellationen, Motionen und Postulaten eingebracht, die wir weiterverfolgen und fortführen.

baba news

Das Onlinemagazin für Schweizer*innen mit Wurzeln von überall

Foto: © baba news

baba news

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2024

Das Online-Magazin baba news berichtet als einziges Medium in der Schweiz direkt aus dem Inneren einer jungen multiethnischen Community. Seit fünf Jahren gibt baba news damit Personen mit Migrationsgeschichte eine multimediale Plattform und bringt Themen an die Öffentlichkeit, die so auf anderen Portalen nicht aufgenommen werden. Das Publikum lernt eine andere Seite der Schweiz kennen, und kann seinen Horizont erweitern und Vorurteile abzubauen. Angehörige der multiethnischen Community erhalten ein mediales «Zuhause», in welchem Empowerment stattfindet, wo aber auch kritische Themen in den eigenen Reihen aufgegriffen und auf Augenhöhe diskutiert werden. Dabei ist baba news neugierig, hakt nach, bewegt, scheut auch heikle Themen nicht, feiert Menschen und agiert mit viel Humor.

Zusätzlich zu seiner journalistischen Arbeit engagiert sich baba news auch offline: Einerseits organisiert baba news Veranstaltungen für die multiethnische Community in der Schweiz. Andererseits teilt die Redaktion im Rahmen der baba academy ihr Wissen: Die baba academy bietet ein Mentoringprogramm für Nachwuchsjournalist*innen mit Migrationsgeschichte (das «Gastarbeiter*innen-Programm») und Workshops für Lehrpersonen und Schüler*innen an.

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Das Regionen-Projekt des Medienvereins

Foto: © Marco Zanoni / Lunax

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2026

Der Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch setzt sich seit 2011 für die konsequente Umsetzung der schweizerischen Öffentlichkeitsgesetze ein. Er ist eine wichtige Institution in der Medienlandschaft Schweiz, die Wissen weitergibt, Journalistinnen und Journalisten weiterbildet und die Informationspraxis auf Bundesebene nachhaltig verändert hat. Für Medienschaffende haben sich die Öffentlichkeitsgesetze zu einem wichtigen Recherchemittel entwickelt. Mit seinem Regionen-Projekt legt der Verein den Schwerpunkt auf die Kantone, um dort die Umsetzungspraxis zu optimieren. Auf Bundesebene sind Dokumente der Verwaltung seit 2006 öffentlich zugänglich. Auch die meisten Kantone haben das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Alle Gesetze haben gemeinsam, dass sie die Transparenz über die Tätigkeit der Verwaltung und die demokratische Teilhabe fördern wollen. Auf kantonaler Ebene nutzen Medienschaffende dieses Werkzeug noch selten. Dank einer gut etablierten Umsetzungspraxis des Öffentlichkeitsprinzips soll das Vertrauen zwischen Verwaltung und Medien gestärkt und damit ein Beitrag zur Sicherstellung eines Journalismus von hoher Qualität geleistet werden. 

Verein für Berner Medienvielfalt

Online-Medium «Hauptstadt»

Foto: © simonboschi.ch / hauptstadt.be

Verein für Berner Medienvielfalt

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2025

Seit März 2022 publiziert die «Hauptstadt» auf hauptstadt.be Neuen Berner Journalismus. Entstanden ist das lokale Online-Medium durch ein Crowdfunding, das eine Gruppe von Journalist*innen angestossen hatte, die der Medienkonzentration nicht mehr schweigend zusehen wollte. Im Herbst 2021 lösten bei diesem Crowdfunding über 3000 Menschen ein Jahres-Abo des noch nicht existierenden Mediums. Mit momentan 4,5 Vollzeitstellen verteilt auf 8 Köpfe versucht die «Hauptstadt», in Bern andere Perspektiven auf den Lokaljournalismus zu bieten. Das schafft sie insbesondere mit ihrem dreimal wöchentlich erscheinenden Newsletter, der den Abonnent*innen knapp und kompetent zusammenfasst, was in und um Bern wichtig ist. Sie verlegt ihre Redaktion wie ein Pop-Up in angrenzende Gemeinden und dezentralere Quartieren der Stadt, wo die Journalist*innen für eine Woche arbeiten und ganz in diesen Ort eintauchen. Und sie publiziert den Stadtrat-Brief, der durch ein weiteres Crowdfunding im Dezember 2022 ermöglicht wurde und mit dem sie jetzt aus jeder Sitzung des Berner Stadtparlaments berichtet, was vorher kein anderes Medium mehr gemacht hat.