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Volkart Stiftung

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Volkart Stiftung

Reflekt

das erste unabhängige, investigative und gemeinnützige Recherche-Team der Schweiz

Reflekt

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2025

Seit der Gründung 2019 deckt das Journalismus-Kollektiv Missstände und Machtmissbrauch auf – von Adelboden bis Moçambique und von Zürich bis nach Eritrea. Die aufwändigen Geschichten wurden mehrfach ausgezeichnet und erreichten Hunderttausende Menschen auf drei Kontinenten. 2022 beschäftigte sich REFLEKT unter anderem mit behördlicher Datensammelwut, Ausbeutung im Berner Oberland und dem Millionengeschäft mit illegalen Glücksspielseiten. Im gleichen Jahr realisierte der gemeinnützige Verein erfolgreich ein Crowdfunding und baute seine Mitgliederbasis deutlich aus. Indem REFLEKT Ergebnisse attraktiv aufbereitet und gemeinsam mit reichweitenstarken Medien im In- und Ausland publiziert, macht es relevantes Wissen einem grösstmöglichen Publikum zugänglich. Das fördert die Informiertheit der Gesellschaft und leistet einen Beitrag zur Demokratie.

While the green grass grows

ein Film von Peter Mettler

Foto: © Peter Mettler

While the green grass grows

In seinem audiovisuellen Tagebuch nimmt Peter Mettler Abschied von seiner Mutter und von seinem Vater. In einer stets dialogisch ausgerichteten Suchbewegung über den Lebenszyklus denkt er über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Es ist ein ewiger Kreislauf und ein Fliessen – wie das fortwährende Vorbeiziehen von Wolken und Flüssen. Visuell und inhaltlich schöpft Peter Mettler aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv. Sein Zugang ist geprägt von Offenheit und Demut gegenüber dem Leben und der Natur. Diese aufmerksame Haltung charakterisiert die Auffassung des Regisseurs vom „Filme Machen“ per se, die sein ganzes Werk bestimmt. WHILE THE GREEN GRASS GROWS umfasst zwei Teile des gleichnamigen siebenteiligen Tagebuchprojekts.

SWISSAID

Bäuerliche Innovationen gegen den Klimawandel – Agroecological Adaptation Labs (AeD-LABs)

Foto: © Viviana Sánchez Prada, SWISSAID

SWISSAID

Aktueller Förderzeitraum: 2022– 2024

Bäuerliche Innovationen gegen den Klimawandel – Agroecological Adaptation Labs (AeD-LABs), ist ein Projekt, das von SWISSAID und Bäuerinnen in Kolumbien, Ecuador und Nicaragua zur Anpassung an den Klimawandel aufgebaut wird. Es regnet zu wenig oder zu viel, Frost oder Stürme schädigen die Ernte und belasten die Ernährungssicherheit. Das führt zu intensiveren Praktiken und dem Ausbau der Viehwirtschaft. Andererseits wird die Attraktivität des Bergbausektors gestärkt. Die Minen belasten die fragilen Ökosysteme zusätzlich. Gerade das andine Gebiet der Páramos ist ein natürlicher Wasserspeicher, das Quellen speist und die Städte der Ebene mit Wasser versorgt. Dank agrarökologischer Innovationen der Bäuerinnen und Bauern, die digital weitergegeben und von anderen weiter beforscht und genutzt werden sollen, setzt AeD-LABs diesen Herausforderungen Ansätze für eine klimaangepasste, vielfältige Landwirtschaft und Ernährung entgegen. 2022 wurden bereits 30 Innovationen gesammelt, die weiter geprüft werden. Frauen sammeln z.B. Wetterdaten und Regenwasser und berechnen und decken den Wasserbedarf jeder Pflanze. Strategisch platzierte, einfache Treibhäuser aus Eukalyptusholz und Plastik dienen dem Gemüseanbau und dem Frostschutz auf 3000 m ü.M. Kompost und Kleintiere erlauben es, die Nährstoffkreisläufe zu schliessen. Und verschmutzte Wasserquellen werden durch eigens entwickelte, natürliche Filter gesäubert – die Liste ist lang.

Solafrica / Root & Branch

Refugees go Solar+

Foto: © Solafrica / Root & Branch 2022

Solafrica / Root & Branch

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2023

Hier die boomende Schweizer Solarbranche, die nach Fachkräften sucht. Dort viele Geflüchtete, die gerne arbeiten würden, mangels einer in der Schweiz anerkannten beruflichen Qualifizierung aber nur erschwert Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Das Programm Refugees go Solar+, eine Joint-Venture-Initiative der beiden Berner Nichtregierungsorganisationen Solafrica und Root & Branch, baut eine Brücke zwischen diesen beiden Welten.

Wie bei einer Berufslehre erfolgt die Qualifizierung der Teilnehmenden stufenweise bei Partnerunternehmen aus der Solarbranche. Die Ausbildung kann in der Herstellung, der Montage oder im Vertrieb erfolgen. Bei der Ausgestaltung der Qualifizierung orientiert sich das Programm an der dualen Berufsbildung und den Bedürfnissen der Branche. Geflüchtete erhalten so eine realistische Chance, sich eine langfristige berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt zu erarbeiten.

Was 2019 als Pilotprojekt zur beruflichen Eingliederung von Geflüchteten gestartet hatte, konnte sich bis heute in über zehn Kantonen der Deutsch- und Westschweiz etablieren: In drei Jahren wurden rund 60 Teilnehmende ausgebildet. Allein im Jahr 2022 haben zehn Personen die Qualifikationen erreicht und eine Festanstellung in der Solarbranche erhalten.

Refugees go Solar+ wurde vom Bundesamt für Energie mit dem Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2023 in der Kategorie «Spezialpreis der Jury» ausgezeichnet.

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht

Foto: © Jana Leu

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2023

Die SBAA setzt sich für einen chancengerechten Zugang zu Bildung für Geflüchtete, Migrant:innen und Menschen ohne Bleiberecht ein. 2022 stand das Engagement der SBAA ganz im Zeichen der Sensibilisierung und Überzeugung. So konnte die SBAA ihre Sicht zum Beispiel an einer Anhörung der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates darlegen. Daraus folgte das erfolgreiche politische Postulat «Kompetenzen von Geflüchteten erfassen und nutzen». Im September 2022 organisierte die SBAA die Fachtagung «Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Menschen ohne Bleiberecht». Rund 80 Betroffene, Engagierte und Fachpersonen diskutierten dabei gemeinsam Lösungsansätze für einen verbesserten Bildungszugang.

Die SBAA wird sich auch nächstes Jahr für einen Zugang zu Bildung für alle einsetzen. Dank der erneuerten finanziellen Unterstützung der Volkart Stiftung, kann die SBAA weiterhin einen Beitrag zugunsten eines systemischen Wandels für ein Recht auf Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht leisten.

We.Publish Foundation

Digitale Infrastruktur & Netzwerk für Medien

Foto: © Silas Gotsch

We.Publish Foundation

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024

Die Stiftung We.Publish fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz. Das geschieht, indem sie zwei Ansätze miteinander verbindet: We.Publish vernetzt konzernunabhängige Medien in einem Wissens- und Artikelaustausch miteinander und transferiert die dort gewonnenen Erkenntnisse in eine digitale Infrastruktur. Diese Infrastruktur wird von den Medien als tägliches Arbeitsinstrument verwendet und so stetig weiterentwickelt. 

Von diesem dezentralen Aufbau profitieren alle Beteiligten. Die Medien wahren weiterhin ihre Unabhängigkeit, aber arbeiten nicht isoliert, sondern profitieren von den Synergien des Austauschs. Durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur bleiben die Investitionen der einzelnen Redaktion tiefer als bei Einzellösungen und gleichzeitig können journalistische Innovationen gemeinsam angegangen werden. 

Verein für Berner Medienvielfalt

Online-Medium «Hauptstadt»

Foto: © simonboschi.ch / hauptstadt.be

Verein für Berner Medienvielfalt

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2025

Seit März 2022 publiziert die «Hauptstadt» auf hauptstadt.be Neuen Berner Journalismus. Entstanden ist das lokale Online-Medium durch ein Crowdfunding, das eine Gruppe von Journalist*innen angestossen hatte, die der Medienkonzentration nicht mehr schweigend zusehen wollte. Im Herbst 2021 lösten bei diesem Crowdfunding über 3000 Menschen ein Jahres-Abo des noch nicht existierenden Mediums. Mit momentan 4,5 Vollzeitstellen verteilt auf 8 Köpfe versucht die «Hauptstadt», in Bern andere Perspektiven auf den Lokaljournalismus zu bieten. Das schafft sie insbesondere mit ihrem dreimal wöchentlich erscheinenden Newsletter, der den Abonnent*innen knapp und kompetent zusammenfasst, was in und um Bern wichtig ist. Sie verlegt ihre Redaktion wie ein Pop-Up in angrenzende Gemeinden und dezentralere Quartieren der Stadt, wo die Journalist*innen für eine Woche arbeiten und ganz in diesen Ort eintauchen. Und sie publiziert den Stadtrat-Brief, der durch ein weiteres Crowdfunding im Dezember 2022 ermöglicht wurde und mit dem sie jetzt aus jeder Sitzung des Berner Stadtparlaments berichtet, was vorher kein anderes Medium mehr gemacht hat.

Getreidezüchtung Peter Kunz

Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt

Getreidezüchtung Peter Kunz

Aktueller Förderzeitraum: 2023– 2024

Die Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Seit 35 Jahren engagiert sich ein vielfältiges Team für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt mit dem Fokus der Züchtung von Sorten für die agrarökologische Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Kulturen für die menschliche Ernährung stehen dabei im Mittelpunkt. Die Organisation will langfristig zum Aufbau partizipativer Strukturen der Pflanzenzüchtung und Agrarforschung in der Schweiz beitragen. Die Versuchsnetzwerke und die Verbindung von Züchtung, Anbau, Verarbeitung und Handel der integrierten Nutzpflanzenentwicklung sind die Grundlage der Züchtung diverser, an lokale Anbaubedingungen und klimatische Veränderungen angepasster Sorten. Die Ergebnisse finden direkt Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis und fliessen in aktuelle Debatten und Prozesse zur Umgestaltung des landwirtschaftlichen Systems der Schweiz.

National Coalition Building Institute

Kompetenzzentrum Unsere Stimme: Partizipative Kampagne für Bildung für junge Geflüchtete

Foto: © Rahim Mohammadzade, NCBI

National Coalition Building Institute

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

Engagierte Geflüchtete aus verschiedenen Ländern sammeln im Kompetenzzentrum «Unsere Stimme» Informationen zu Bildungsthemen wie z.B. Schule, Zugang zu Berufslehren und Studium, Arbeitsintegration, Rassismus, Beschäftigung aus den Erfahrungen von weiteren Geflüchteten. Darauf basierend formulieren sie Empfehlungen für eine Verbesserung der Bildungsangebote. Geflüchtete können dadurch am öffentlichen Diskurs teilnehmen und sich besser für das Recht auf Bildung für alle einsetzen. Dabei werden sie als Expert:innen ihrer eigenen Sache wahrgenommen und bringen ihre Erfahrungen mit der Integration in die Diskussion mit Entscheidungsträger:innen ein, zeigen Missstände auf und helfen mit, diese zu verbessern. So erheben sie auf wirksame Art ihre Stimme für mehr Integration und Bildung und gewinnen Anerkennung und Selbstsicherheit. Das Ziel dabei ist es, die Betroffenen zu befähigen und ihre aktive Partizipation im öffentlichen Diskurs zu fördern; die Öffentlichkeit und insbesondere Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung sowie Integrationsprogrammanbietende und Bildungsverantwortliche zu sensibilisieren und zu beeinflussen, um ihre Bildungsangebote besser an die Bedürfnisse der Geflüchteten anzupassen. Zudem wird ein nationales Mapping der Bildungsinitiative Integrationsagenda Schweiz von einem Forschungsinstitut erstellt, um Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Missing Time

ein Film von Simon Jäggi

Foto: Videostill aus „Misssing Time“ © Simon Jäggi/ point de vue – audiovisuelle Produktionen 2023

Missing Time

Das Bundesasylzentrum Basel steht im urbanen Niemandsland, zwischen Landesgrenze, Güterverkehrsachsen und dem städtischen Wald. Umringt von Betonmauern und Stacheldraht, erscheint es von aussen mehr wie ein Gefängnis als ein Asylzentrum. Hier warten bis zu 300 Menschen gleichzeitig auf ihren Asylentscheid. Es ist Verwaltungsakt und für die Wartenden zugleich eine grundlegend existenzielle Entscheidung. Die Menschen schwanken zwischen Hoffnung und Ohnmacht. Für ein besseres Leben haben sie alles riskiert und hinter sich gelassen. Davon, wie die Behörden in ihrem Fall urteilen, hängt ihre Zukunft ab. Der Film «Missing Time» befasst sich eingehend mit dieser Zeit der Ungewissheit. Er lässt die Wartenden zu Wort kommen und ermöglicht einen seltenen Einblick in diese von Hoffnung geprägte und zugleich verstörende Übergangsphase mit ungewissem Ausgang.